Die 10 besten Sehenswürdigkeiten für Kinder in Berlin
Vier Mal waren wir jetzt schon mit Kindern in Berlin (zusammengerechnet waren das 5 ! Wochen) und davor auch schon ein paar Mal übers Wochenende oder als Tagesausflug ohne Kinder. Wir haben also schon recht viel gesehen. Und wenn ich mir so die Top10-Listen der besten/beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins ansehe, dann kann ich sagen „ja, haben wir alles durch“. Aber Berlin hat viel mehr zu sehen und zu erleben als den Fernsehturm am Alexanderplatz oder das Brandenburger Tor. Natürlich gehören die Berliner Top10-Sehenswürdigikeiten auf die Besichtigungsliste, ich habe aber trotzdem mal die Highlights aus den letzten Jahren für Euch zusammengestellt. Dabei mag ich mir aber nicht anmaßen, ein Ranking zu erstellen, also nehmt die Nummerierung als Aufzählung und nicht als Wertung.
1. Was ich jedem ans Herz legen würde, ist eine Fahrt auf der Spree. Besser noch: Dem Landwehrkanal. Es gibt verschiedenen Anlegestellen und auch was es zu sehen gibt, kann man sich aussuchen und so die Fahrtzeit bestimmen. Weil 4 Stunden für eine Rundfahrt bei unserem ersten Besuch einfach zu viel für unsere Mini gewesen wäre, haben wir uns damals für die Stadtkernfahrt entschieden. Das war zwar schön ABER: Die Fahrt auf dem Landwehrkanal war noch viel schöner und vor allem bekommt man wertvolle Tipps für Kinderbespaßung! Auch hier haben wir uns nur für die halbe Strecke entschieden. 2 Stunden sind für Kinder mehr als genug, finden wir zumindest.
An der Anlegestelle Jannowitzbrücke (erreichbar mit der U8, S5, S7 Haltestelle Jannowitzbrücke) geht es ein Stück die Spree entlang, vorbei an Wildzelter und unter der Oberbaumbrücke durch bevor es durch die Oberschleuse in den Landwehrkanal geht. Schleusen ist für Kinder immer interessant, auch wenn hier der zu überwindende Unterschied nur 30cm beträgt. Wer früh aufsteht und die erste Fahrt nimmt (hier um 10 Uhr) hat vielleicht Glück und bekommt wie wir nicht nur einen megatollen Sitzplatz auf dem Sonnendeck eines weniggefüllten Schiffes, sondern auch noch einen Frühaufsteherrabatt.
Warum ich gerade diese Fahrt empfehlt?
a) die niedrigen Brücken und die Schleusen, durch die man fährt, sind auch für Kinder ein Abenteuer, so durfte man auf dem Oberdeck zeitweise die Plätze nicht verlassen oder das Führerhaus musste soweit abgesenkt werden, dass der Kopf des Kapitäns rausschaute
b) die Fahrt führt an ganz vielen Plätzen vorbei, die für Kinder interessant sein dürften. Man bekommt einen guten Überblick über die Stadtteile und im Prinzip könnte man sich mit den Infos und Empfehlungen dieser Fahrt eine kmpl. Woche füllen.
Wir hätten uns definitiv gewünscht, bereits bei unserem ersten Besuch diese Fahrt erwischt zu haben, aber bei dem Angebot an Fahrten haben wir uns damals schlicht und ergreifend einfach auf die Stadtmitte beschränkt.
Unsere Fahrt endete am Schloß Charlottenburg, dessen Schlossgarten sich auch für eine ausgiebigen Parkbesuch eignet. Bucht man die Rundfahrt, kommt man auch am Kanzleramt vorbei.
2. Definitiv eines der schönsten Erlebnisse, an die sich meine Kinder noch gerne erinnern, ist der Besuch der Kuppel im Deutschen Bundestag, durch die man viele Sehenswürdigkeiten der Stadt erblicken kann. „Bernd das Brot“ als Audioführung für Kinder erklärt dabei die einzelnen Gebäude, Staatssitze, Politik und die ausgeklügelte Beleuchtung (Lichtumlenkeelemt) des Plenarsaals. Wir haben uns ebenfalls die Kinderführung per Audioguide geben lassen, damit wir auch wissen, was den Kindern da erklärt wird. Da macht auch mir Politik Spaß.
Da sich die Zutrittsbedingungen öfters mal ändern, sollte man vor einem Besuch die aktuellen Vorschriften abfragen. Wir mussten 2011 einen Antrag stellen. Ich habe das in Berlin mit Kindern (Part IV) mal aufgezeigt.
Gleich um die Ecke liegt das Brandenburger Tor und davon unweit das Holocaust Mahnmal. Ein Besuch kann man also ganz leicht verbinden.
2,5. (weil man es so schön mit den politischen/geschichtlichen Sehenswürdigkeiten verbinden kann)
Madame Tussauds könnte man fast vom Brandenburger Tor aus sehen. Wenn die vielen Touristen, die auf dem Pariser Platz einem der Gaukler zusehen oder sich mit Figuren in verschiedenen Kostüme ablichten lassen, nicht wären, könnte man Marilyn vor dem Eingang am Gebäude „Unter den Linden 74“ winken sehen. Und wenn man schon mal in der Ecke ist, kann man sich ET & Co. ja auch gleich ansehen. Meine Kinder hatten Spaß, auch wenn ich den Eintrittspreis schon ziemlich happig finde und man relativ schnell durch die Ausstellung ist. Vergünstigungen gibt es beim Onlinekauf oder in Verbindung mit dem Kauf anderer Eintrittskarten. Vorab nach vergünstigten Terminen oder Gutscheinen zu schauen und online buchen kann sich lohnen (bis zu 40 % je nach Termin).
Wir haben Madame Tussauds bereits bei unserem ersten Berlinaufenthalt besucht. Den Bericht darüber könnt Ihr unter Berlin mit Kindern (Part III) nachlesen.
Ab Mai 2015 gibt es eine neue interaktive Ausstellung: Madame Tussauds eröffnet ein neues Starwars Erlebnis mit 11 neuen Figuren.
3. Kostenlos aber nicht umsonst ist der Besuch des Viktoriaparks auf dessen höchstem Punkt das Nationaldenkmal für die Siege der Befreiungskriege (1781 – 1841) steht und man einen phantastischen Ausblick auf Berlin hat. Vom Alex bis zum Sony-Center kann man alles erblicken.
Es gibt ein Tiergehege und natürlich auch einen Spielplatz.
4. Läuft man vom Viktoriapark aus die Monumentstraße Richtung Westen (nach Schöneberg) kommt man über die Brücke am Flaschenhalspark/S-Bahn-Gleise. Dort gibt es einen weiteren eroberungswürdigen Spielplatz.
Mittagsessenzeit! So leer ist der Platz natürlich sonst nicht. |
Sind wir mal ehrlich: Welches Kind läuft denn gerne stundenlang durch eine Großstadt? Und immer nur Spielplatz und Park ist ja auch irgendwie…nennen wir es „nicht unbedingt elterntauglich“. Deshalb wechseln wir bei unseren Spaziergängen zwischen Kinderbelustigung, Shopping, Restaurants und Geschichte ab. Geschichte, die bestimmt auch Kinder interessiert, ist die von den Gebrüdern Grimm. Und genau die beiden liegen im wahrsten Sinne des Wortes direkt auf der Strecke. Auf dem Weg zu Punkt 6 kommt man nämlich am Friedhof vorbei auf dem die Gebrüder Grimm begraben liegen. Und den Fußmarsch kann man ja mit Geschichtenerzähler schönreden.
5. Nicht unbedingt ein Besuchermagnet ist der Stadtteil Schöneberg, also zumindest der südliche Teil davon. (Ganz im Norden Schönebergs liegt das KaufhausDesWestens und das ist ja doch ein Besuchermagnet). Also in Schöneberg hat das Schöneberger Rathaus historische Bedeutung (vielleicht findet Ihr ja die Stelle, wo JFK den berühmten Satz „Ick bin ein Berliner“ sagte). Früher konnte man den Rathausturm ersteigen und auch das Rathaus bei geführten Tour besichtigen, leider ist das derzeit wegen Baumaßnahmen nicht möglich (ich hab telefonisch nachgefragt, wann die Arbeiten beendet sind, konnte mir derzeit niemand sagen).
Bei einem Besuch am Wochenende kann man zumindest die geschichtsträchtige Kulisse bewundern und vielleicht mit einem Bummel über den Flohmarkt kombinieren.
Nicht weit davon entfernt können die Kleinen auf dem Spielplatz auf dem Wartburgplatz toben und Ritter und Prinzessin spielen.
6. Funkturm? Ja, klar! Aber muss es denn immer der Alex sein? Im Westen der Stadt kann man ebenfalls einen Funkturm besichtigen, der auf dem Messegelände steht.
Er ist nicht so groß und wuchtig wie sein Pendant und auch der Eingang ist weniger touristisch, ohne Andenkenladen und er hat immer noch seinen 20er-Jahre Charme. Gerade mal 6 Personen passen in den Aufzug, der zum Restaurant in luftiger Höhe oder zum engen Aussichtsgeschoss führt.
Von hier aus kann man über die ganze Stadt blicken (Bild siehe oben) und auch einen Blick ins Hinterland bis hin zum Olympiastadion und dem Teufelsberg. Größere interessieren sich vielleicht auch für die ehemalige Rennstrecke AVUS, deren Reste man noch sehen kann und an deren Tribünen man vorbei fährt, sofern man über die A115 nach Berlin eingereist ist.
7. Ganz unberührt und weitab vom touristischen Treiben (so kam es mir jedenfalls vor) liegt versteckt zwischen schöner alter Wohnbebauung der Lietzensee, den wir vom Funkturm aus entdeckt haben und zu dem wir dann natürlich gelaufen sind.
Am See liegen schöne große Spielplätze und angelegte Laubengänge, die aber noch im Winterschlaf waren. „Mami, können wir nicht mal im Sommer nach Berlin?“ Die Mini hat wohl immer noch nicht genug und ich stell mir vor, wie es im Sommer hier wohl aussehen mag, wenn alles so richtig schön grün ist und wir Cappuccino trinkend auf der Terrasse von „Stella am See“ sitzen.
8. Im Deutschen Technikmuseum in Berlin schlagen nicht nur Fans von Lokomotiven höher. Dass wir das Museum toll fanden, habe ich bereits im letzten Post geschrieben. Hier gibt es noch ein paar bewegte Bilder.
9. Wie erklärt man Kindern Geschichte, ohne dass es langweilig wird? Man zeigt sie! Wer es nicht selbst erlebt hat oder zumindest bereits auf der Welt war, als die Mauer noch stand, für den ist es schwer zu verstehen, dass Westberlin zwar von einer Mauer umgeben war, die eigentlichen Gefangenen aber auf der anderen Seite saßen. An der Gedenkstätte Berliner Mauer wird die Geschichte lebendig, denn dort gibt es noch ein letztes Stück Mauer und ein letzter Rest Grenzstreifen. Vom Besucherzentrum bzw. dem Aussichtsturm auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus kann man in den Grenzstreifen blicken und sich so vielleicht vorstellen, wie das mal gewesen sein muss.
Und wenn es dann für die Lütten doch ein bisschen viel Wissensvermittlung ist, geht es weiter die Straße runter bis zum Ende der Bernauer Straße bzw. zum Nordbahnhof (S-Bahn-Haltestelle) von da aus sieht man schon den großen Kletterturm des Mount Mitte. Der Eingang befindet sich dahinter in der Caroline-Michaelis-Straße 8.
Direkt dahinter/daneben und auch dabei: Ein Beachclub. Schön zum Relaxen oder auch für die größeren für eine Runde Volleyball gut.
Die Klettertouren erstrecken sich über 3 Ebenen und ganz oben kann man dann den Ausblick aus dem Trabbi oder einem Strandkorb heraus genießen. Und wer sich traut, kann sogar von Oben an einem speziellen Seil nach unten springen.
10. Ohje, jetzt bin ich schon bei Tipp Nr. 10 aber noch lange gar nicht fertig. Im Park am Gleisdreick kann man herrlich einen Zwischenstopp einlegen oder auch mal längere Zeit verbringen. Also Picknick eingepackt und das Mittagessen oder die Pause zwischen der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten oder der Shoppingtour im Park verbringen. Die Kinder können tollen oder sich auf einem der Spielgerät austoben. Für Boarder ist ebenfalls genügend Platz und die Wege im Park sind ebenfalls neu und Rollentauglich.
Jetzt fehlt noch das ehemalige Flugfeld des Tempelhofes Flughafens, dem Tempelhofer Feld. Auf den ehemaligen Star- bzw. Landebahnen lässt sich schön Rollern, egal ob Skater oder Fahrrad. Es gibt sogar einen Tretmobile und GoCardsVerleih.
Und dann, dann gibt es ja auch noch den Zoo. Wer eine Fahrt auf dem Landwehrkanal gemacht hat, ist bereits auf der Rückseite des Zoos vorbeigeschippert bzw. zwischendurch. Eine Fußgängerbrücke führt nämlich von einem Teil des Zoos auf die Seite des Tiergartens, wo sich auch noch Gehege befinden. Der Tiergarten ist ein sehr großer Park mitten in Berlin rings um die umgangssprachlich genannte Goldelse, die Siegessäule, die sich ebenfalls lohnt zu besteigen.
Von der Terrasse des Bikini Berlin, dem neuen (etwas anderen) Einkaufszentrum, direkt gegenüber der Gedächtniskirche, aus, kann man übrigens einen Blick in den Zoo werfen. Und selbst von der Mall aus kann man direkt durch eine große Scheibe ins Affengehege schauen.
Und wenn man schon mal da ist, dann kann man auch gleich am Bahnhof Zoo in den Bus mit der Nr. 100 steigen und fährt im Doppeldecker auf seiner Route bis zum Berliner Alexanderplatz an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Frühere Blogposts, auch zu unseren Ausflügen zu o. g. Zielen gibt es unter dem Label Berlin für Kinder.
2 Kommentare
Anonym
Danke für den tollen Beitrag. Werden nächste Woche für ein paar Tage nach Berlin fahren und die Tipps gleich ausprobieren. Könnte ich noch die genauen Angaben zu der Schiffsfahrt bekommen – mein Sohn fährt gerne Schiff und möchte unbedingt mal durch eine Schleuse fahren.. 😉 Herzliche Grüsse, Jana
Susanne Krauss
Wir sind ab Jannowitzbrücke gefahren. Hier kannst du die aktuellen Linien und Fahrpläne ansehen https://www.sternundkreis.de/pdf/index.html?catalog=Fahrplan#page_1
Hinter dem Bahnhof Zoo ist auch der Schleusen Krug. Ein Biergarten mit Aussicht auf die Schleuse. Dort kann man auch über eine Brücke laufen und den Schiffen beim Schleusen zusehen.
Viel Spaß in Berlin und liebe Grüße aus der Pfalz!