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Hab ich selbst gemacht {Buchvorstellung}

Gestern war ich mit der Mini im Buchladen. Sie hatte auf Geburtstag Gutscheine bekommen und die galt es einzulösen. Kennt Ihr das auch, dass Geburtstagskinder sich nur noch Gutscheine wünschen? Irgendwie finde ich, dass das völlig unkreativ und am Schenken vorbei ist. Aber den Kindern gefällt es und den Erwachsenen anscheinend auch, denn dann kann sich das Kind anstatt vielem kleinen unnützen Gedöns, was Großes leisten. Bisher haben wir bei der Wunschgestaltung noch auf einen Geschenketisch zurückgegriffen. Aber in diesem Jahr verweigerte sogar ich Toys R’us und Müller (nur Plastik und davon gibt es bereits ein Kinderzimmer voll) und legte Hoffnung auf Thalia. Die Mini konnte auch überzeugt werden, denn Thalia führt mittlerweile nicht nur Bücher, sondern auch Spielwaren. In Mannheim gibt es sogar eine Abteilung mit Bastelsachen von Rayher. Und es hat noch einen Vorteil: Die Gutscheine gibt es bei uns (zusammen mit C&A, H&M, IKEA etc.) im REWE, man muss also nicht zwangsläufig zum Einkauf in Stadt, sondern kann das bequem vor Ort erledigen.
Also schrieb in diesem Jahr auch unsere Mini auf die Einladung zum Kindergeburtstag: „Ich wünsche mir einen Gutschein von Thalia“.
Der Nachteil an Gutscheinen liegt allerdings buchstäblich auf der Hand: Das Kind bekommt außer einem Stapel Umschläge NICHTS. Dabei ist das doch gerade das Schöne an Geburtstagen. Papier wegreißen und sich auch über Sachen freuen, von denen man vorher nicht wußte, dass man sie braucht oder gerne hätte.
Noch nicht einmal die Großeltern haben was zum Kopfschütteln angeschleppt und sogar meine Schwester, die sonst gerne mal die Mädchen mit was Unnützem beschenkt, weil das beim eigenen Nachwuchs nicht mehr geht, kam mit einem Kuvert. (Dabei freu ich mich da echt immer total drauf, weil das z. B. an Weihnachten immer die einzige Überraschung für mich ist – alles andere besorge ich nämlich selbst). Ok, es gab für mich also keine Überraschung *grmml*. Die Mini hat das nicht gestört, sie freute sich über angehängte Haargummis und Luftballons….
….und auf einen Shoppingtag mit Mama.

Der war dann also gestern. Ihr ahnt es schon: Wir fuhren nach Mannheim, weil der Thalia dort groß ist und eben wahnsinnig viel Auswahl hat. Und während die Mini zwischen Barbie und Co. und Lesematerial die Konjunktur ankurbelt, kann Mama ganz entspannt mit einem Buch im Café oder in einem der großzügigen Lesebereiche Platz nehmen und warten…Hach, das ist schön und total entspannt. Ups, jetzt bin ich aber weit ausgeholt. Eigentlich wollte ich doch nur erzählen, was ich dabei Schönes entdeckt habe.
Also fang ich noch einmal von Vorne an…

Hab ich selbst gemacht {Buchvorstellung}

Im Buchladen ist das Café, die Kinderabteilung, die Kreativabteilung und die Abteilung für Hobbybücher wie Kochen, Nähen und Gärtnern auf der selben Etage. Das ist sehr praktisch. Während die Mini sich also beim Stöbern durch ihren Bereich austobt, nehme ich mir die Kreativbücher vor und setzte mich mit einer Auswahl in einen der gemütlichen Clubsessel. „2 Hände, 66 Projekte“ steht auf einem der Bücher, die ich noch nicht kannte und das irgendwo zwischen Näh- und Zeichenbücher stand. Das hört sich spannend an. Entgegen den anderen Kreativbüchern, die meistens kleine Projekte vorstellen, Anleitungen oder Schnittmuster beinhalten, gibt es in dem Buch nur Text. Keine Bilder. Das ist jetzt für mich durchaus unüblich, denn ich bin auf Sachbücher abonniert und bekennender Bilderbücherfan. (An dem Krimi, den ich gerade lese, sitze ich jetzt schon bestimmt 6 Monate).
Also lese ich zuerst die Buchrückseite auf der steht

Zitat:

Das Selbermachen ist zurück

Baumärkte drehen verrückte Werbespots, Garagendächer werden zu Gärten umfunktioniert und alle Welt tauscht plötzlich Kochrezepte übers Internet aus. Was ist dran an diesem Trend? Warum wird im ganzen Land wieder mit Hingabe gehämmert, gegärtnert, gestrickt und gebrutzelt? Die Journalistin Susanne Klingner startet den Selbstversuch – und schreibt darüber. 365 Tage im Rausch des Selbermachens: vom Käse bis zum Stollen, vom Kleinen Schwarzen bis zu den Schuhen, von der Seife bis zur Zahnpasta. Intensiv, erkenntnisreich und äußerst unterhaltsam!

Pearl's Harbor Blog: Buchvorstellung: Hab ich selbst gemacht von Susanne Klingner

Jedem Blogger dürften jetzt gerade die Ohren klingeln. Wo sind sie, die Food-, Näh-, Garten- und Do-it-yourself-Blogger? Die Autorin Susanne Klingner probiert alles aus und schreibt darüber. Eine Reportage also über 365 Tage des Selbermachens. Keine fiktive Geschichten, das merkt man auch daran, dass sie z. B. über eine Email von Frau Liebe schreibt und deren Blogadresse nennt. Alles echt. Nichts erfunden. Und wenn sie über das Seifesieden mit Skibrille und Mundschutz schreibt, dann seh ich sie vor mir, wie sie mit ausgestreckten Armen das Gemisch aus Olivenöl und Natriumhydroxid rührt (das kann man nicht erfinden, das muss man erlebt haben).
Sie erwähnt Dawanda und Etsy und rechnet vor, wie viel sie denn verkaufen müßte, um davon leben zu können. (Na, kommt Euch das bekannt vor?). Es wird genäht, Brot gebacken, gestrickt, gegärtnert und sogar Käse gemacht. Am Ende des Buches gibt es dann noch eine sehr ausführliche Liste mit Linktipps (auch zu kostenlosen Anleitungen) und Empfehlungen zu den Büchern, aus denen sie die im Buch beschriebenen Projekte entnommen hat.

In ihrem eigenen Blog „Haltung statt Posen“ schreibt Susanne Klingner über Feminismus, Konsum, Arbeitskultur und auch ein ganz kleinbißchen Selbstgemachtes.

Hab ich selbst gemacht

365 Tage, 2 Hände, 66 Projekte
336 Seiten, Paperback
bereits im Mai 2011 erschienen
ISBN: 978-3-462-04285-6

Als Ebook auch im Kindle-Shop

Empfehlenserwert für alle, die sich vielleicht selbst mal ausporbieren wollen, dies vielleicht schon getan haben und sich nun schmunzelnderweise selbst wiedererkennen ;-).

Ein Kommentar

  • Andrea Lauer

    hehe, das kenne ich nur zu gut, mit den Gutscheinen… bei meinen Minis ist es dann meistens so, dass sie selbst rießiger Auswahl nicht wissen was sie wollen.

    Ach ja, Mannheim… war für mich 3 Jahre Heimat, wo ich mich wirklich wohl gefühlt habe, Grafik-Design studiert habe und meinen Ehemann kennen und lieben gelernt habe. Ich war schon ewig nicht mehr dort. Viele meiner Freunde wohnen dort oder ganz in der Nähe von Mannheim. Schade nur dass ich jetzt nicht mehr dort wohne (330km weit weg).

    Wir in Erlangen haben 2 Thalias aber keiner hat ne Abteilung mit Bastelsachen 🙁 nur eine Papeterie mit Geschenkpapier und Fotoalben etc.

    Ich hoffe doch, dass die Ausbeute Deiner Mini gut war.

    LG Andrea

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