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Lost Places: Fotoexkursion in verlassenem Hotel

Es ist jetzt knapp 3 Wochen her, da war ich auf Fotoexkursion in einem alten Hotel in Freudenstadt. Die Exkursion wurde von der ROT GRÜN BLAU Akademie aus Pforzheim veranstaltet. Die Teilnahme hatte ich über DigitalPhoto-Magazin gewonnen, würde sie aber auch genau so buchen. Ich mag das, wenn ich direkt weiß, was mich erwartet und was ich für mein Geld bekomme, so war die Info-Mail auch ziemlich ausführlich. Es wird kalt sein, hat man mir erklärt, dass es eine Kleinigkeit für ein zweites Frühstück und einen Mittagssnack sowie Getränke gibt und (ganz wichtig!) dass es sogar Toiletten gibt.
Ich habe mich also sonntags morgens um 7 in mein Auto gesetzt und bin nach Pforzheim gefahren, wie angekündigt, konnte man vor den Büroräumen der Fotoakademie parken und wurde von einem Teil der Crew nett begrüß bevor es mit einem Bus, der auch den ganzen Tag zwecks Aufwärmung per Standheizung zur Verfügung stand, weiter nach Freudenstadt ging. Unterwegs hatten die Teilnehmer schonmal Zeit sich ein wenig zu beschnuppern. Alles war wirklich gut organisiert, ein Teilnehmer wurde sogar noch am Bahnhof aufgelesen. 
Ich habe leider kein anständiges Foto von außen gemacht, Ihr müsst Euch mit einem Smartphone-Schnappschuss begnügen. Aber das Gebäude aus dem Ende des 19ten Jahrhunderts ist wirklich imposant. Was muss das für eine tolle Zeit gewesen sein, als die (ganz sicherlich) betuchten Herrschaft hier ein- und aus gingen, Urlaub machten, sich vergnügten oder ihre Krankheiten pflegten.
Das Gebäude wird übrigens von einem Denkmalverein vewaltet und dieser sucht einen finanzkräftigen Investor, der die Glanzzeit wieder aufleben lässt. Zu wünschen wäre es dem Haus, man kann erahnen, wie wunderschön es dort einmal war. 
Zum Rundumpaket der Fotoakademie gehörten auch zwei Models, die für Shootings zur Verfügung standen. Wirklich, meine Hochachtung wie (besonders das weibliche Model) der Kälte zum Trotz die Anweisungen der Fotografen umsetzte und in dünnem Gewand alles befolgte, was diese forderten. Es gab übrigens eine Beleuchtungs-/Blitzanlage sowie einen Tutor, der Interessierte unterstützte und einwies. Ich habe das nicht genutzt, deshalb hier lediglich zwei Schnappschüsse, die ich, hinter dem eigentlichen Fotografen stehend, gemacht habe. 
So im Nachhinein betrachtet, hätte ich das vielleicht auch mal probieren sollen, aber ich war so fasziniert von dem alten Gebäude, damit beschäftigt die Eindrücke in mich aufzusaugen und mich wegzuträumen, dass ich lieber zugesehen habe. Völlig entspannt und drucklos, das war für mich herrlich!
Bei ks-photoart gibt es übrigens ein paar total genial bearbeitete Portraitbilder, die auf der Exkursion entstanden sind. Das solltet Ihr Euch unbedingt ansehen. 
Es wurde zwar Hilfe angeboten und man hätte jederzeit fragen können, aber man konnte sich ganz frei und ungezwungen im Gebäude bewegen und sich seine Motive suchen (oder zeigen lassen).
Wer Lust hat, mal mit der ROT GRÜN BLAU Akademie das Hotel zu durchforsten, der findet das Angebot dazu HIER.
Ich bin durchs Haus getigert, habe die Funkionen meiner Kamera ausprobiert, festgestellt, dass mein Stativ scheiße ist bzw. (wie mein Göga meinte) künstlerische Aufnahmen bei Langzeitbelichtung fabriziert. (Der Kugelkopf hat die Kamera nicht gehalten und sich während der Belichtung abgesenkt).
Versuch mit HDR-Fotografie: Ziel war, sowohl den Fensterrahmen zu sehen, als auch die Aussicht. Im Normalfall ist entweder alles hinter dem Fenster überbelichtet oder man hat die Aussicht, aber alles im Raum ist schwarz/dunkel.

Ansonsten habe ich mich durch das Haus geträumt und es genossen ohne Zeitdruck oder Anspruch in Ruhe fotografiern zu können. (Alle Fotos mit der Canon eos 60D)
Danke an Jörg und Team für diesen schönen Tag!

Lost Places: Eine Zeitreise ins letzte Jahrhundert und eine glanzvolle Epoche

Es ist kalt. Es riecht ein bisschen feucht, nach Staub und nach Moder, als wir das Hotel Waldeslust in Freudenstadt betreten. Wir wissen nicht genau was uns erwartet, ist es eine Baustelle oder gut in Schuss und nur unbewohnt?
Vom ersten Augenblick an erinnert es mich an die Titanic. Das Gebäude stammt ungefähr aus der gleichen Zeit. 1899 erbaut, 1902 erweitert und 1922 zum Grandhotel geworden. Da war die Titanic allerdings schon 10 Jahre gesunken. Und nun, nun scheint da ein Hotel zu versinken.
Schon die Eingangshalle ist großzügig. Glasscheiben geben den Blick in einen Nebenraum frei. Ich meine Stimmengewirr zu hören und wie ein Streichorchester zum Tanztee aufspielt….und schwubs hab ich mich weggeträumt. 
Es gibt soviel zu entdecken. 
Durch Flügeltüren geht es einen langen Flur hinunter. Ein Treppenhaus, schmiedeeiserne Artdeco-Geländer und sogar ein Fahrstuhl. 
Die morschen Treppenstufen knarren unter den Schritten. 
Die Hotelzimmer in den Obergeschossen geben viele Umbau- und modernisierungsarbeiten der verschiedene Epochen und Einrichtungsstile preis.

Storytelling in der Bildsprache:

Wer mag wohl in diesem Sessel gesessen haben?

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