Dinkelbrot aus dem Römertopf
Ich hab Brot gebacken. Okay, das alleine ist noch nicht wirklich eine Besonderheit. Brot habe ich schon viel gebacken und eine ganze Weile sogar sehr oft, wenn nicht sogar täglich. Allergiebedingt. Damals hatten wir uns sogar einen Brotbackautomaten angeschafft. Den hatten damals viele, war wohl sowas wie eine Modewelle.
Nungut, irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Brot aus dem Brotbackautomaten. Das schmeckte sowieso immer nur ganz frisch gut, es hatte keine anständige Kruste und ein Loch vom Rührer im Boden, den man umständlich rauspulen musste. Manchmal habe ich abends gebacken und dann wurden die paar Stückchen so schnell gefuttert, dass keines mehr für das Frühstück am nächsten Morgen übrig war. Hab ich 2 am Tag gebacken, dann wollte am nächsten Tag keiner die Reste. Wir haben dann wieder angefangen Brot zu kaufen und der Automat verschwand in der Abstellkammer.
Letztens haben wir ihn dort wieder „gefunden“. „Wir haben einen Brotbackautomaten?“ hat die Große gefragt. „Mama hat früher ganz oft selbst Brot gebacken“ hat der Göga geantwortet. „Da hätte ich mal wieder Lust drauf, auf ein schönes frisches Dinkelrot“.
Was soll ich sagen, ich hatte den Backschrank gerade mit frischem Vollkornmehl aufgefüllt, da stolperte ich auf der Ambiente in den Stand von Römertopf auf deren Ausstellungsregal mich eine runde (!) Brotform förmlich anlachte. Ich hatte mich ehrlich gefragt, wie ich ein rundes Brot backen könnte, ob man da Bastkörbchen zum vorgehen nimmt oder wie das eigentlich funktioniert.
Römertopf kannte ich nur aus der Kindheit, dass es auch Brotfbackformen gibt und die Tontöpfe einen entscheidenden Vorteil haben, wusste ich nicht. Am Küchentisch wurde das gleich mit Mutter, Schwägerin und Freundin bequatscht und jeder hatte nur positive Erinnerungen. Meine Mutter hat einen Römertopf zum Brot aufzubewahren und ist sich sicher, dass das Brot darin länger frisch bleibt. Die Freundin erzählte, dass sie sich an die leckeren Gerichte aus dem Römertopf bei den Eltern erinnere, aber gar nicht wisse, warum sie keinen hat. War denn der Römertopf früher mehr in Mode als heute, so wie der Brotbackautomat?
Ich habe dann auch direkt bei Wikipedia was dazu gefunden: … wurde in der deutschen Küche populär in den 70ern und 80ern. Kein Wunder, dass wir alle daran Kindheitserinnerungen hatten.
Eigentlich wollte ich ja nur mal wieder Brot backen, aber mittlerweile habe ich auch große Lust, den Sonntagsbraten in einem Römertopf zu machen, so im eigenen Saft und ohne Fett.
Aber jetzt wieder zum Brot: Ich habe also ein Brot gebacken. Zur Einstimmung ein altbewährtes Rezept. Ein Dinkelbrot in einer Kastenform, dem Brotbacktopf Pane* von Römertopf. Lecker, sag ich Euch! Endlich eine schöne braune Kruste und der Teig ist total schön aufgegangen. Das Brot war ganz locker und fluffig und das Brot ganz schnell leergefuttert.
Was ist der Unterschied zur herkömmlichen Backform?
Die Form wird vor Gebrauch gewässert und speichert die Feuchtigkeit, die dann beim Backen im Ofen für ein gutes Klima bzw. die richtige Luftfeuchtigkeit sorgt. Dadurch wird das Brot ganz besonders knusprig.
Das Rezept für Dinkelvollkornbrot:
500 gr. Dinkelvollkornmehl
250 gr. Dinkelmehl 630
1 großer Esslöffel flüssiger Honig
500 ml lauwarmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
1 Esslöffel Meersalz
ein bisschen Butter für die Form
Das Rezept mit frischer Hefe könnt Ihr hier nachlesen, dafür muss ein Vorteil angerührt werden.
Mit der Trockenhefe geht das ganz einfach.
Beide Sorten Mehl zusammen mit der Trockenhefe und dem Salz in eine Rührschüssel geben und gut vermengen. Honig und lauwarmes Wasser dazugeben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine gut durchkneten lassen. Könnt Ihr natürlich auch mit der Hand machen aber ich lass das die Küchenmaschine erledigen und geb ihr dafür min. 10 Minuten Zeit.
Rührschüssel mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und an einen warmen Ort stellen. Der Teig geht dann auf. Wenn er sich ca. verdoppelt hat, Teig aus der Schüssel nehmen und nochmals ca. 10 Minuten mit der Hand durchkneten.
Backform buttern und den Teig hineingeben. Backform zu 2/3 in warmes Wasser stellen und abdecken. Der Teig geht nochmals auf. Den Backofen NICHT ! vorheizen.
Die Wände des Backofens mit Wasser besprühen und die Backform auf den Rost auf die unterste Schiene stellen und bei Ober- und Unterhitze bei 220°C backen.
Bisher hat das immer ca. 1 Stunde gedauert, dieses Mal musste ich den Backofen bereits nach 50 Minuten ausstellen, da sich bereits eine schöne dunkle Kruste gebildet hatte. Brot noch 10 Minuten im Backofen stehen lassen, erst dann aus dem Ofen holen und die Form auf Kork oder ein Handtuch stellen. Auf keinen Fall auf eine kalte Fläche, damit der Ton nicht zu schnell abkühlt, da er sonst reißen könnte.
Das war so lecker. Wir haben es direkt abends angeschnitten und mit Butter, etwas Salz und frisch geschnittener Kresse gegessen.
Ich möchte jetzt noch mehr Sorten ausprobieren und gestern war ich bereits im Alnatura und habe Backferment geholt um einen Sauerteig anzusetzen. Dann gibt es am Wochenende rundes Sauerteigbrot, denn die runde Backform steht hier mittlerweile auch und wartet auf den Einsatz. Da freu ich mich drauf: Frisches selbstgebackenes Sauerteigbrot.
Wie ist das eigentlich bei Euch? Habt Ihr einen Römertopf?
Römertopf hat mir übrigens die Backform ohne jegliche Verpflichtung zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Geschichten und Meinungen sind aber wie immer aus dem echten Leben und werden durch das Produktsponsoring nicht beeinflusst. Ich schreib sowieso nur über Sachen, die ich mag. Was anderes kommt mir nicht in diesen Blog!
5 Kommentare
Julia
Das sieht super lecker aus! Ich liebe frisches Brot, backe auch viel, aber so einen Römertopf habe ich bisher noch nicht.
Liebe Grüße,
Julia
Susanne Krauss
Durch das Wasser, das sie speichert, schafft die Backschale ein besseres Klima am im Backofen. Das hat wirklich geklappt. Ich mag ja die Kruste am Brot sehr und nun war sie auch wirklich da.
Liebe Grüße aus der Pfalz!
Susanne, die gerade ein Sauerteigbrot gebacken hat 😉
Anonym
Hallo sieht super lecker aus. Ich hab mir auch ein Römertopf zum backen gekauft.Mein Problem die Oberseite ist schön aber die Unterseite immer feucht sodass ich es dann aus der Form und ohne weiter backe. Was mache falsch. Er wurde gewässert,gefettet und Haferflocken bestreut.
MfG Ina
Deichnixe
Beim Römertopf mit Deckel gibt es ein besseres Ergebnis, wenn die Form nicht gewässert wir.
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