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Kennst du das Land wo die Tomaten blühen?

*Achtung: Infotainment*
lang und mit gaaaanz vielen Bildern
(eigentlich wäre das jetzt was für die Maus und ihren blauen Freund)

Kennst du das Land wo die Tomaten blühen?

Nein, Holland mein ich nicht, auch nicht Belgien.
Ich meine eines der Länder, wo die Tomaten noch unter blauem Himmel und wärmender Sonne, ohne Treibhaus oder schützende Plastikfolien reifen und ihre Süße entwickeln dürfen.

Ich war in Spanien, in der Extremadura. Genauer gesagt in Badajoz. Da gibt es jede Menge Tomatenfelder. Eigentlich recht umspektakulär, wachsen die roten eierförmigen Früchte auf den Feldern in bodennahen Büschen.

„Wie kommt man denn auf die Idee in Spanien, bei glühender Hitze, auf den Tomatenfeldern rumzulaufen?“ fragt Ihr Euch jetzt sicherlich. Ganz einfach: aus purer Neugierde und Wissensdurst.

Aber von Vorne:
Maggi macht derzeit eine große Qualitätsinitiative. Im Fernsehen laufen dazu viele Werbespots, habt Ihr bestimmt schon gesehen. Viele Produkte werden durch neue Rezepturen verbessert und der Salzgehalt verringert. Der Weg dahin ist natürlich langwierig und mühsam aber ich durfte bereits im Juni den Versuchsköchen im Maggi-Werk in Singen am Bodensee dabei über die Schulter sehen, wie neue Rezepte entwickelt werden. Ich habe quasi gesehen, was in den Maggi-Fix-Tütchen landet, nämlich getrocknetes Gemüse und Gewürze, zum Teil in Pulverform.
Ein großer Anteil davon ist Tomatenpulver.

Aber wo kommt das Tomatenpulver her, wird es nachhaltig produziert und besteht es tatsächlich nur aus 100 % getrockneten Tomaten?
Das ist nämlich ein weiterer Schritt in der Maggi-Qualitätsoffenisve, die sich nicht nur mit der Änderung und Verbesserung der Produkte selbst beschäftigt, sondern auch gleichzeitig die Lieferanten mit in die Verantwortung nimmt. Das gilt übrigens nicht nur für Maggi-Produkte, sondern auch für weitere Sparten im Nestlé-Konzern. Einen Bericht darüber habe ich auch bei der Frankfurter Neue Presse gefunden, in dem es auch um nachhaltigen Kakao-Anbau, Reduzierung von Zucker in Kindercornflakes und echte Geschmacksstoffe in Eis geht.

… zurück zu den Tomaten.

Im Maggi-Werk in Singen, wurde uns schon erklärt, was Maggi so alles unternimmt, damit die Rohstoffe, die eingekauft werden, auch aus nachhaltigem Anbau kommen. Da die Tomate den größten Bestandteil der Endprodukte ausmacht, wurde die Frucht als Referenz genommen (weitere werden folgen). Zusammen mit einem NGO-Beirat aus Experten und Verbraucherverbänden wurden Richtlinien erarbeitet, die dann auch vom Lieferanten durchgesetzt und bei den Tomatenfarmern eingefordert werden müssen. In Spanien ist auch gleichzeitig noch die Fundacion Global Nature mit am Start, berät und hilft bei der Umsetzung.
Bei uns sehen ja Felder oft wie mit dem Lineal gezogen aus, das ist in Badajoz schonmal nicht so. Auch wenn dadurch teils unwegsames Gelände entsteht (unser Bus konnte z. b. nicht direkt bis zu den Feldern), bleibt ein Stück Natur für Flora und Fauna übrig.

Auf jeden Fall ist so ein Vortrag ja ganz nett und interessant, aber solche Marketingmenschen sind ja geschult darauf, dass sich das alles gut anhört. Ich habe auch ein paar Mal nachgefragt, denn durch waschen, häuten, entkernen und trocknen entsteht ja noch kein Pulver. Ein Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung hat mir dann nochmals versucht zu erklären, wie aus einer Tomate Pulver wird (mit Fachbegriffen), denn so einfach trocknen und dann zerfällt die Tomate zu Pulver ist ja nicht, da fehlten im Vortragsskript wohl ein paar Arbeitsschritte.

Als dann die Anfrage von Maggi kam, ob ich gerne mit nach Spanien möchte, um mir vor Ort mal anzusehen, wie die Tomaten wachsen und dann aufbereitet werden, konnte ich einfach nicht nein sagen. Das wollte ich mir direkt an der Quelle ansehen und nicht nur erzählt bekommen.

Nach dem Besuch bei Conesa, einem der größten Lieferanten für das Tomatenpulver, habe ich nun endlich auch kapiert, wie das Pulver hergestellt wird.

Das war jetzt schon viel Text, gell? Denk ich mir. …ich hab da mal was vorbereitet. Oft zeigen bewegte Bilder ja ein bisschen mehr und vermitteln einen besseren Eindruck. Deshalb hab ich spontan vor Ort ein paar kleine Filmchen gedreht. Die Qualität müsst Ihr entschuldigen. Ich habe wegen Hitze und Schleppen und Rücken und so die große Spiegelreflex zuhause gelassen und hatte nur die Panasonic im Gepäck (die das aber erstaunlich gut gepackt hat, wie ich finde). Und natürlich habe ich auch keine Profisoftware und auch kein anständiges Mikrofon. Schnitt und Vertonung hab ich mit imovie gemacht und dem integrierten Micro vom Mac. Aber ich denke, für einen ersten Eindruck reicht das. 3 Minuten, mehr ist es nicht.

Und was ist da jetzt nachhaltig?
Einiges war natürlich bereits in Ordnung und hat mich nachhaltig (hehe) beeindruckt. Z. B. dass eventuelle Schädlinge mit anderen Insekten bekämpft werden, die den Tomatenpflanzen nicht schaden. Die Eier dieser Tiere werden bereits mit den Setzlingen ausgepflanzt und schlüpfen dann auf dem Feld. In an den Feldern angebrachten Kästen werden die verschiedenen Sorten gefangen (sofern überhaupt vorhanden) um zu überprüfen, ob und welche Insekten auf den Feldern vorhanden sind. 
Ein Mitarbeiter der Fundation Global Natur erklärte den Einsatz von Pestiziden so: „Die Farmer haben gar kein Interesse daran, Schädlinge mit Giften zu bekämpfen, weil deren Einsatz viel Geld kostet.“ Klingt logisch, oder?

Ich habe übrigens eine (oder zwei oder drei) Tomaten direkt vom Feld gegessen. Sie sind etwas fester als die, die wir aus den Supermarktregalen kennen und sie haben beim reinbeißen nicht getropft. #daumennachoben !

Dann geht es auch mit der Bewässerung weiter. Natürlich ist es günstiger vorhandenes Wasser zu nutzen. Ob die Pflanzen überhaupt Wasser brauchen wird über Sensoren ermittelt und die Bewässerung erfolgt dann über ein Drainagesystem. Das Feld auf dem wir waren, war z. B. 2 Wochen nicht mehr bewässert worden, weil die Ernte bevor stand und die Früchte dann nochmals an Süße gewinnen.

Anlieferung bei Conesa, wo die Tomaten lastwagenweise verarbeitet werden:

Conesa fertigt nicht nur das Tomatenpulver (das Tomatenmark habt Ihr ja schon im Film gesehen), sondern fertigt auch Soßen aus Tomaten oder auch Oliven.
Wir konnten den Weg, den die Tomate macht kmpl. verfolgen. Es war ziemlich heiß, da natürlich alle Früchte zum haltbar machen gekocht werden.

Ein großes Zeichen von Offenheit und Transparenz war auch die Antwort auf meine Frage, ob wir denn fotografieren dürfen. „Sie können überall alles fotografieren oder filmen, wir haben keine Geheimnisse“ sagte einer der Firmenchefs. Conesa ist übrigens ein Familienunternehmen.

Jede Charge kann nahtlos bis zum Feld zurück verfolgt werden. Die grünen Fässer dienen als Transporthilfe. Darin sind dann die eigentlichen Verpackungen und überall kleben Zettel und wird gescannt. Von allem werden Proben genommen, im Labor untersucht und für mehrere Jahre aufgehoben.

Und wie war das jetzt mit dem Tomatenpulver?

Total simpel! Die Tomaten werden gewaschen, überbrüht und gehäutet (sieht man im Film), sie werden kleingeschnitten und die Kerne entfernt. Dann werden sie gekocht und Tomatenmark daraus gemacht. Dieses Mark wird mit Hochdruck durch Düsen, ähnlich wie die kleinen Siebe, die wir an unseren Wasserhähnen haben, gedrückt und von oben in ein riesiges Silo gesprüht. Im Prinzip wird das Tomatenmark dadurch vernebelt und winzig kleine Partikel regnen in das Silo. Auf dem Weg nach unten werden diese Partikel von Warmluft (wie beim Fön) getrocknet. Unten landen das Pulver dann auf einem Förderband. Von diesem Band hat uns ein Mitarbeiter das Endprodukt aus einer Kontrollluke geholt und gezeigt. Das seht Ihr im Film, sofern Ihr Euch diesen noch nicht angesehen habt. Alles ganz einfach aber effektvoll und am Ende bleibt Tomate, deren jegliches Wasser entzogen wurde. 

Behind the scenes / Hinter den Kulissen einer Blogger-Reise

„Wie ist das, du darfst da mit und dafür musst du dann darüber schreiben?“ wurde ich neulich gefragt.

Hmm, nee, ganz so ist das nicht.
Deshalb erzähl ich heut mal, was es mit dieser Blogger-Reise so auf sich hat.

Also, die Aussicht von der Hotelterrasse auf den danebenliegenden Golfplatz war schon mal traumhaft….

… aber so eine Reise darf man sich nicht wie Urlaub vorstellen. Denn wenn man ehrlich ist, haben wir von der Aussicht nicht allzuviel gehabt und von der Gegend schon mal gleich gar nichts.
Denn eigentlich sah ich den Pool fast nur so: Beim Vorbeigehen durchs Fenster im Voyer.
Der Rest der Reise bestand aus : 
1 Tag Anreise (Fahrt zum Flughafen, 3 Stunden Flug, 2 Stunden Fahrt von Portugal nach Spanien), Abendessen
2 Tag: Vorträge, Informationen (siehe oben und Film), Besichtigung und Infos sowie Ernte auf dem Tomatenfeld, Betriebsbesichtigung bei knapp 40°C, da wo die Tomaten gekocht werden, war es dann nochmals heißer. (Angenehm ist anders und wenn einem der Schweiß in die Unterhose läuft, dann wünscht man sich ins Hotel und in den Pool !)
Das sind übrigens Jenny von der Maggi-Pressestelle und Till. Till ist Videograph aus Berlin und die beiden waren schwer damit beschäftigt, einen Film zu drehen, damit auch die daheimgebliebenen Mitarbeiter und Chefs ebenfalls die Umsetzung der Vorgaben sehen können. 
Bei der Reise waren übrigens neben Mitarbeiter der Qualitätssicherung auch weitere Mitarbeiter von Maggi, unter anderem aus der Kommunikationsabteilung, dabei, mit mir 5 Blogger, eine Journalistin einer Rezeptzeitschrift, ein Herr des Verbraucherbeirates und ein NGO-Experte. 

Der zweite Tag endete mit einem späten Abendessen, denn in Spanien wird spät und lange gegessen. Ich habe das mal im Bild festgehalten. Meine Hauptspeise kam ganz kurz vor 23 Uhr!

Der 3. Tag war der Heimreise gewidmet. Einen Blick auf Lissabon konnte ich während der Vorbeifahrt erhaschen…

… und vom Flugzeug aus.

Und: Nein, Maggi hat nie in irgendeiner Art und Weise eine Forderung gestellt oder um einen Bericht gebeten. Das mach ich aus freien Stücken. (Ich habe da ein Gespräch belauscht, da fragte der Herr der Umweltorganisation eine Maggi-Mitarbeiterin, wieso sie denn Blogger mitgenommen hätten und ob wir dann darüber schreiben. Ihre Antwort war: „Transparenz, die Blogger können sich alles ansehen, wie wir auch, was sie dann daraus machen, ist ihre Sache“.
Fand ich irgendwie gut.

Und falls Ihr Euch jetzt fragt, wieso ich diese Reise angetreten habe, obwohl sie eigentlich Arbeit war, mega anstrengend und es kein Honorar dafür gab? Ganz einfach: Aus dem gleichen Grund aus dem ich auch meinen Job als Stadtteilreporterin gemacht habe. Aus Interesse. Weil ich es mag, hinter verschlossene Türen zu schauen, weil man Menschen trifft, die man sonst nicht getroffen hätte und weil man Infos aus erster Hand erhält von denen man sonst nur Bruchteile in der Zeitung liest. Deshalb!

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