Oktoberfest im Dirndl
Schon seit ewigen Zeiten hätte ich gerne ein Dirndl. Ein perfektes Dirndl. Ich finde, ein Dirndl steht einfach jeder Frau. Ein Dirndl macht eine prima Figur, wobei es eigentlich egal ist, welche Figur frau hat. Dirndl steht irgendwie jedem. Zumindest habe ich noch nie eine Frau gesehen, die in einem Dirndl schlecht aussah. Und was wäre ein Oktoberfest ohne Dirndl?
Wir, die Rhein-Neckar-Blogger, feiern dieses Jahr wieder virtuell. Es gibt ein zünftiges Oktoberfest mit leckerem Essen, deftig und süß, bayrisch angehaucht und bestimmt für jeden etwas dabei.
Schau doch mal in unseren gemeinsamen Blog, da sind alle Beiträge gelistet und du findest im Bereich Themenevents noch viele tolle Beiträge zu unseren bisherigen Motto-Events.
In meinem Foodblog „Was gibt’s zu essen, Liebling?“ habe ich dir zum Thema Oktoberfest ein leckeres Rezept für gebratene Hähnchenkeulen mit lauwarmem Bratkartoffelsalat aufgeschrieben. Schau doch auch dort mal vorbei.
Zurück zum Dirndl…
Vor Jahren wollte ich mir mal ein Dirndl kaufen. Daran habe ich nur noch Horrorerinnerungen. Jetzt wohnen wir nicht gerade in einem Gebiet, in dem es üblich ist, Dirndl zu tragen. Also musste ich in ein Kaufhaus, das hatte damals eine recht gute Auswahl. Ich kam dann auch ins Dirndl rein, aber es war so knapp, dass ich nicht mehr aus eigener Kraft raus kam. Ich steckte fest. Gut, dass es keine Überwachungskameras in Umkleidekabinen gibt, es wäre wohl ein Fest für alle Kaufhausdetektive geworden, wie ich mich gewunden habe, um aus wieder aus dem Kleidungsstück zu kommen. Ich stell mir schon vor, wie die, sich vor Lachen kringelnd, auf dem Boden liegen und überlegen, wie lange sie sich das Schauspiel noch antun bevor sie bei einer Verkäuferin um Hilfe für mich bitten.
Eine Verkäuferin war so oder so weit und breit nicht in Sicht gewesen, weshalb ich hier für den Kauf in einem Fachgeschäft mit Beratung plädiere. Da muss man zwar für suchen, aber es soll das wirklich noch geben, dass einem auch in einem Bekleidungsgeschäft noch geholfen wird.
Gut, hier war keine Verkäuferin zugegen. Ich hätte sie ohnehin auch nicht gesehen, wenn eine in der Nähe gewesen wäre, denn ich steckte mit den Armen nach oben, das Kleid teilweise überm Kopf, die untere Körperhälfte bereits freigelegt, fest. Da rauszukommen war nur noch mit Hilfe meiner Tochter möglich, die glücklicherweise dabei war. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was ich ansonsten gemacht hätte. Ich hätte auf jeden Fall ein nettes Bild abgegeben… oder ne tolle Schlagzeile..“Frau irrt mit Dirndl überm Kopf verwirrt durchs Kaufhaus“… oder so ähnlich. Vielleicht wäre ich noch wegen Exhibizionismus angezeigt worden… wenn das Kleid über dem Kopf hing, dann war ich vermutlich untenrum… ich will gar nicht darüber nachdenken! (Also nen Schlüpper hatte ich auf jeden Fall an, schwöre!!!).
Jedenfalls hängt mir das Erlebnis noch immer nach, aber der Wunsch nach einem Dirndl besteht weiterhin fort, wobei es mir noch an der Gelegenheit für das Tragen eines Dirndl mangelt.
Aber „Hallo“… da haben wir doch eine Gelegenheit: Wir feiern eine Mottoparty… ein Dirndl muss her.
Für diesen Zweck habe ich mir, es war glaube ich schon vor Corona, ein Buch besorgt.
Nähe Dein perfektes Dirndl – Buchbesprechung
Gleich vorweg: ich habe aus dem Buch noch nichts genäht. Ich habe es besorgt, dann keinen Anlass gehabt, ein zugestelltes Nähzimmer, dass überhaupt nicht zum Nähen eingeladen hat und dann wanderte das Buch fürs Erste in Regal… und zack… vergessen.
Aber jetzt, jetzt gibt es wieder einen Anlass, denn wir dürfen wieder feiern und Feste besuchen und überhaupt… jetzt gibt es hier im Haus ein neues Nähzimmer mit einem von allen Seiten zugänglichem Zuschneidetisch und endlich wieder Platz für Projekte, die vielleicht nicht mal eben in einer Stunde erledigt sind.
Und weil wir ja kurz vor Oktober stehen und es genügend Gelegenheiten gibt, vielleicht mal ein Dirndl auszuführen, will ich Dir das Buch zum perfekten Dirndl wenigstens mal vorstellen.
Das Dirndl-Nähbuch ist von Ayse Westdickenberg und im Stiebner-Verlag erschienen. Es hat 139 Seiten und ein Hardcover.
Es gibt Schnittmuster in den Größen 34 bis 48 für 5 Blusen, Dirndl-Kleider und Schürzen, die in einem Baukastensystem kombiniert werden können und so sehr viele Möglichkeiten bieten.
Zusätzlich gibt es Schnittabwandlungen, wenn man es lieber weniger Freizügig hat und ein hochgeschlossenes Dirndl bevorzugt, und Verschlussvarianten für die Blusen.
Die Materialien werden beschrieben, so dass man direkt eine Hilfe für die Auswahl der gängigsten Stoffarten zur Hand hat. Die Bezugsquellen für die im Buch „Nähe Dein perfektes Dirndl“ verwendeten Stoffe, ist ebenfalls angegeben.
Was ich besonders gut an einem Schnittmusterbuch finde
Kurz gesagt: Die Anleitung ist das Wichtigste an einem Schnittmusterbuch. Und d. h. für mich, ein guter Text UND ganz wichtig: Stepp-by-Stepp-Bilder. Das ist in diesem Dirndl-Nähbuch vorhanden. Man sieht in einem Outfit-Bild erst, wie das fertige Dirndl aussieht und dann wird ganz genau erklärt, wie frau vorzugehen hat.
Es gibt Zeichnungen auf denen frau sehen kann, wie der Stoff beim Zuschneiden liegen kann.
Bei der Dirndlbluse Wilma z. B. gibt es alleine 21 Fotos für die Beschreibung, wie frau die Bluse näht. Das ist schon enorm viel und hilft, auch wenn man sich bei so einem Projekt vielleicht unsicher ist.
Zusätzlich gibt es 20 Buchseiten Nähtechniken in denen wieder mit vielen Bildern beschrieben wird wie frau Abnäher und Saumtunnel näht, Belege zusammengenäht werden, wie man Knopflöcher positioniert und Schlitze in Blusen und Röcke einarbeitet etc. etc.
Das eigene Dirndl zu nähen müsste mit den Anleitungen auf jeden Fall zu schaffen sein.
Einziges Manko das ich sehe: ein Dirndl muss schon echt gut passen. Das ist nicht wie bei einer Tunika, die man einfach überwerfen kann und die das ein oder andere Speckröllchen verzeiht. Ein Dirndl muss figurnah sitzen und entsprechend passen. Das es nicht für jede Figur und für jeden Zentimeter Taille mehr ein Schnittmuster geben kann ist klar. Evtl. müssen hier Anpassungen vorgenommen werden. Deshalb empfiehlt die Autorin auch, zuerst ein Probeteil aus günstigem Stoff zu nähen und dann ggf. die Passform abzuändern und auf die Schnittteile zu übertragen. Das könnte für Anfänger eine Hürde darstellen.
Die Dirndl im Buch selbst haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und steigern sich von Dirndl 1 mit dem schönen Namen Luisa bis zur Josefa, dem Dirndl 5. Ich selbst würde also mit Dirndl 1 anfangen, das ist schon sehr schön und würde meinen Ansprüchen genügen. Sollte das gut laufen, würde ich später vielleicht nochmal eine Lara, das ist Dirndl Nr. 4 nachlegen. Das hat einen etwas längeren Rockteil und sieht sehr edel aus.
Nähe dein perfektes Dirndl* (Affiliate-Link –> führt direkt zum Shop) von Ayse Westdickenberg
Stiebner Verlag
gebundenes Buch / Hardcover für 24,90 €
Was dich noch interessieren könnte:
HIER gibt es eine Auswahl an Nähbüchern. Alle Nähbücher die ich vorstelle (mit Ausnahme bei den Berichten von der Buchmesse) sind in meinem Besitz und von den meisten (wenn nicht sogar aus allen) habe ich selbst schon was genäht.
2 Kommentare
Andrea
Sitze hier und lache immer noch … und kann dir so gut nachfühlen was du durchgemacht hast. Genial und auch das Buch hört sich spannend an, werde da also gleich mal stöbern gehen
liebe Grüße
Andrea
Undiversell
Hach, herrlich die Story mit dem Dirndl und die Gefahr des Feststeckens besteht nicht nur da. 😉 Das Buch ist eine gute Idee für das Selbernähen der Wies’n-Bekleidung, allerdings hätte ich auch einen Heidenrespekt davor, weil ein Dirndl schon fast eine Maßanfertigung sein muss um gut auszusehen. LG Undine